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Strommix in Deutschand + Europa 2024

Unter dem Begriff Strommix verstehen wir die anteilige Zusammensetzung von Strom, den Sie von regionalen und überregionalen Stromanbietern erhalten. Dabei geht es ausschließlich um die Anzeige und Information der genutzten Energieträger, die die unterschiedlichen Stromtarife berücksichtigen. So möchten wir Sie im folgenden Ratgeber unter anderem darüber aufklären, wie der Strommix in Deutschland aussieht und woher der Strom kommt.

Gemäß der EU-Richtlinie 2009/72/EG ist die Stromkennzeichnung gesetzlich vorgeschrieben. Das heißt, dass Sie als Verbraucher das Recht haben, sämtliche Informationen hinsichtlich Ihrer aktuellen Stromzusammensetzung zu erhalten. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie unseren kostenlosen Stromvergleich nutzen und Online einen neuen Stromtarif abschließen möchten. Einzelne Preisbestandteile spielen an dieser Stelle keine Rolle, da es nur um die Abbildung der jeweiligen Strom- und Energiequellen geht. Diese unterscheiden wir zwischen konventionellen und regenerativen Energien, wobei eine Kombination der Energieträger nach wie vor üblich ist.

Strommix 2020 für Deutschland

Wie ist der Strommix in Deutschland?

In den letzten 15 Jahren hat sich der Strommix in Deutschland deutlich verändert. So steigt der vorgeschriebene Anteil an erneuerbaren Energieträgern nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) kontinuierlich an. Aktuell liegt dieser bei knapp 50% am gesamten Strommix. 2014 waren es lediglich 25%. Im Rahmen der Energiewende fordern immer mehr Menschen, vollständig auf die Gewinnung von Ökostrom zurückzugreifen. Damit geht das Ende der Förderung von Braunkohle, Steinkohle und Kernkraft als mögliche Energieträger einher.

Da die Tarife mit 100% Ökostrom noch etwas teurer sind, wünschen sich viele Verbraucher ein gesundes Verhältnis aus Preis und Umweltfreundlichkeit. Der fortlaufende Ausbau von Wind- und Solaranlagen hat bereits dazu geführt, dass die Kosten für Ökostromtarife langsam sinken. Leider steigen parallel dazu auch die Kosten für staatliche Steuern und Abgaben, die sich u. a. in der Erhöhung der EEG-Umlage wiederspiegeln. Nicht zuletzt deshalb ist ein transparenter und detaillierter Strompreisvergleich wichtig, um den besten Strommix zum günstigsten Strompreis zu finden.

Für das Jahr 2019 gilt laut dem Fraunhofer Institut der folgende durchschnittliche Strommix für Deutschland (siehe Infografik):

  • Windenergie: 25,3%
  • Braunkohle: 19,9 %
  • Kernenergie: 13,1%
  • Steinkohle: 10 %
  • Solarenergie: 9,5 %
  • Erdgas: 9,3 %
  • Biomasse: 8,5 %
  • Wasserkraft: 4 %
  • Erdöl: 0,4 %

Bei Ökostromtarifen liegt der Anteil an erneuerbaren Energien bei 100%, so dass hier keine konventionellen Energieträger genutzt werden. Die Tarife sind umweltfreundlich, da keine CO2-Emissionen entstehen. Radioaktiver Abfall entfällt.

Strommix der Anbieter 2019

Jeder Stromanbieter in Deutschland hat die Möglichkeit, Strom aus unterschiedlichen Quellen nach eigenen Vorstellungen anzukaufen und zu einem eigenen Strommix zu kombinieren. Dabei orientieren sich die Anbieter an den Wünschen und Bedürfnissen der Verbraucher, so dass es darum geht, günstigen und vor allem umweltfreundlichen Strom zu produzieren und anzubieten. Ökostromtarife sind unlängst Standard und bei allen großen Stromanbietern im Angebot zu finden. Dazu gehören u. a. E.ON, Vattenfall und EnBW sowie zahlreiche regionale Stadtwerke. Stromversorger wie RWE haben sich bereits das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 Strom vollständig klimaneutral zu produzieren. Das bedeutet 100% Ökostrom im Strommix. Dieser unterscheidet sich dann nur noch in den unterschiedlichen Anteilen erneuerbarer Energieträger wie Windenergie, Wasserkraft, Solar- bzw. Sonnenenergie sowie Biomasse.

Da die Anbieter verschiedene Energieträger nutzen, fällt auch deren Gewichtung unterschiedlich aus. So finden Sie im Folgenden wichtige Details und Informationen zur Stromkennzeichnung der einzelnen Stromversorger. Der deutsche Ausstieg aus der Atomenergie ist jedoch bereits beschlossene Sache und frühestens ab 2020 mit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland Realität.

E.ON Stromkennzeichnung

In Bezug auf die Gesamtstromlieferung gehört E.ON zu den namhaften Stromanbietern mit einem hohen Anteil an nachhaltig gewonnenem Strom. So liegt der Energiemix des Unternehmens derzeit bei ca. 50% Strom aus erneuerbaren Energiequellen im Sinne der EEG-Förderung. Darüber hinaus werden sonstige erneuerbare Energien verwendet, um umweltfreundlichen Strom zu produzieren. Der konventionelle E.ON Stromtarif setzt sich beispielsweise aus den folgenden Energieträgern zusammen:

  • erneuerbare Energien nach EEG: 55,6 %
  • sonstige erneuerbare Energien: 0,1 %
  • Kohle: 22,3 %
  • Kernkraft: 15,8 %
  • Erdgas: 5,5 %
  • sonstige fossile Energien: 0,7 %

Vattenfall Stromkennzeichnung

Auch Vattenfall hat seinen Anteil an erneuerbaren Energien im Energiemix deutlich erhöht. Dieser liegt heute bei ca. 55%. Ähnlich wie bei E.ON und anderen Energieriesen setzt sich der Strom aus konventionellen und regenerativen Energiequellen zusammen. Entscheiden Sie sich für einen reinen Ökostromtarif, nutzen Sie zu 100% Strom aus regenerativen Energien. Die Vattenfall Stromkennzeichnung für 2019 lautet wie folgt:

  • erneuerbare Energien nach EEG: 55,6 %
  • sonstige erneuerbare Energien: 0 %
  • Kohle: 25,6 %
  • Kernkraft: 1,9 %
  • Erdgas: 15,8 %
  • sonstige fossile Energien: 1,1 %

EnBW Stromkennzeichnung

Im aktuellen EnBW Strommix für 2019 liegt der Ökostrom-Anteil bei mindestens 55,6%. Hinzu kommen je nach Tarif weitere Anteile aus sonstigen erneuerbaren Energien. Damit ist der Ökostrom-Anteil in den vergangenen vier Jahren um ca. 10% gestiegen. Das zeigt, wie wichtig die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland geworden ist. Der Trend geht klar in Richtung Ökostrom. Die Stromkennzeichnung für EnBW Normalstrom berücksichtigt folgende Anteile:

  • erneuerbare Energien nach EEG: 55,6 %
  • sonstige erneuerbare Energien: 0 %
  • Kohle: 20,1 %
  • Kernkraft: 19,6 %
  • Erdgas: 2,4 %
  • sonstige fossile Energien: 2,1 %

innogy Stromkennzeichnung

Der Stromanbieter innogy SE gehörte bis zum September 2019 zur RWE Gruppe. Heute ist der Stromversorger eine Tochtergesellschaft von E.ON. Auffällig ist, dass die innogy Standard-Stromtarife vor allem Strom aus Steinkohle berücksichtigen. Der Anteil liegt hier bei 35,9%. Bis heute stellt die Steinkohle im Raum Nordrhein-Westfalen eine wichtige Ressource zur Energiegewinnung dar. Bevorzugen Sie reinen Ökostrom, können Sie jedoch auch diesen nutzen. Die innogy Stromkennzeichnung zeigt für das Jahr 2019 folgende Energieanteile im Standardtarif:

  • erneuerbare Energien nach EEG: 55,6 %
  • sonstige erneuerbare Energien: 0,1 %
  • Kohle: 35,9 %
  • Kernkraft: 6,2 %
  • Erdgas: 1,9 %
  • sonstige fossile Energien: 0,3 %

Wie sieht der Strommix 2020 in Europa aus?

Deutschland gilt als ein Vorreiter in der Energiepolitik und verfügt über einen vergleichsweise hohen Anteil an nachhaltigen Energieträgern im Strommix. In den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Dänemark setzen die Stromanbieter ebenfalls auf einen hohen Anteil erneuerbarer Energien bei der Zusammenstellung ihrer Stromtarife. Diese Länder profitieren wie Großbritannien und Italien von einem direkten Zugang zum Meer, so dass mit Wind- und Wasserkraft eine großflächige Gewinnung nachhaltiger Energien möglich ist.

In der Europäischen Union findet jedoch nur eine langsame Anpassung an den Klimawandel statt. Bis heute fehlt ein einheitliches Konzept, das alle Staaten in Europa dazu auffordert, die gleichen Klimaziele festzulegen und einzuhalten. Inwieweit das neuartige Coronavirus zu einer dauerhaften Veränderung der Klimapolitik beiträgt, bleibt abzuwarten.

Wie wird sich der Strommix entwickeln?

Der Trend geht ganz klar in den Ausbau erneuerbarer Energien und zur Abschaffung von Kohle- und Kernenergie. Dabei ist Italien einer der wenigen Vorreiter in der Energiewende, da hier der vollständige Ausstieg aus der Kernenergie bereits erfolgt ist. Jedoch haben sich auch Deutschland, Österreich, die Schweiz und Belgien dazu entschieden, den Atomausstieg möglichst schnell umzusetzen. Für Frankreich gilt das allerdings noch nicht, da hier die Lobby der Atomindustrie besonders stark ist.

Grundsätzlich hat die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima in 2011 ein großes Umdenken in der Energiepolitik ausgelöst. Heute sind in Japan nur noch zwei von ursprünglich 48 Atomkraftwerken in Betrieb, so dass sich auch hier der Strom- und Energiemix im Laufe der letzten Jahre zugunsten erneuerbarer Energien entwickelt hat. Im Weiteren geht es vor allem darum, durch die Nutzung regenerativen Energien CO2-Emissionen einzusparen. So ist die Reduzierung von klimaschädlichem CO2 eine maßgebliche Aufgabe für das Erreichen gesetzter Klimaziele.