Der Strompreis pro Kilowattstunde (kWh) ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Grund hierfür ist unter anderem die Energiewende, die durch die Förderung und Produktion von regenerativem Ökostrom vorangetrieben wird. Das kostet jede Menge Geld, das Sie als Verbraucher aufbringen müssen. So lag der durchschnittliche Strompreis pro Kilowattstunde (kWh) im Jahr 2000 bei lediglich 13,94 Cent pro kWh. Seither hat sich der Preis mehr als verdoppelt, so dass Sie im Jahr 2022 über 37 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Dieser Betrag setzt sich regulär aus einem Arbeits- und Grundpreis zusammen, wobei neben dem Arbeits- bzw. Verbrauchspreis auch der monatliche Grundpreis stark angestiegen ist. Dieser liegt heute bei ca. 11 € pro Monat und hat ebenfalls einen maßgeblichen Einfluss auf den jährlichen Strompreis. Gerade bei einem geringen Stromverbrauch von bis zu 1.000 kWh im Jahr kann der festgelegte Grundpreis bis zu 30% an den Gesamtstromkosten ausmachen.
Die obige Infografik zeigt, wie sich der Strompreis pro kWh von 2000 bis 2020 entwickelt hat. Darüber hinaus erfahren Sie im folgenden Ratgeber, wie Sie Ihren Strompreis pro Kilowattstunde berechnen und was ein Grundpreis bzw. Arbeitspreis ist. Dabei erklären wir Ihnen auch, warum die Preise stetig steigen und was Sie dagegen tun können.
Watt ist die Maßeinheit für die elektrische Leistung, die ganz einfach mit dem Buchstaben "W“ abgekürzt wird. Da wir bei der Berechnung des Strompreises pro kWh von Kilowattstunden sprechen, multiplizieren wir ein Watt mit dem Faktor 1.000. So handelt es sich bei einer Kilowattstunde Strom um ganze 1.000 Watt. Mit dieser Einheit können wir nun unsere Kosten pro Kilowatt (€/kW) berechnen, deren Preisangabe üblicherweise in Cent pro kW erfolgt. Unter Einbeziehung der Zeit sprechen wir bei einer Vorgabe von einer Stunde letztlich von Kilowattstunden, die die Grundlage für die Strompreisberechnung bilden.
Wenn Sie Ihren Strompreis für eine kWh selbst berechnen möchten, sollten Sie von einem Grundpreis von ca. 31 Cent pro kWh ausgehen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie den Stromverbrauch Ihrer Elektrogeräte kennen. Entsprechende Informationen hierzu finden Sie auf den Typenschildern Ihrer Geräte bzw. in den vorhandenen Produkt- und Leistungsbeschreibungen. Dabei erfolgt die Angabe in Watt bzw. Kilowatt. Ausgehend von einem Stromverbrauch von beispielsweise 300 Watt pro Stunde lautet die Berechnung des Strompreises wie folgt:
Die Nutzung des jeweiligen Gerätes kostet Sie nach obiger Rechnung 9 Cent pro Stunde netto. Dazu kommt die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 %. Der Bruttoarbeitspreis liegt folglich bei 10,71 Cent pro Stunde.
Im Jahr 2017 lag der Strompreis pro kWh bei etwa 29 Cent. Dieser ist allerdings jährlichen Schwankungen ausgesetzt, die sich unter anderem aus der Anpassung der EEG-Umlage zum 15. Oktober eines jeden Jahres ergeben. 2018 wurden durchschnittlich 29,47 Cent pro kWh fällig, die in 2019 auf über 30 Cent angestiegen. Aufgrund der neuen Strompreiserhöhung ab Januar 2020 kostet eine Kilowattstunde Strom heute über 31 Cent pro kWh (siehe obige Infografik).
Update: Die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise, hat den Strompreis in 2022 auf durchschnittlich 37,12 Cent pro kWh erhöht (Quelle: BDEW).
In den letzten 20 Jahren ist der Strompreis unaufhaltsam angestiegen. Ein Grund für die negative Strompreisentwicklung ist unter anderem die Abkehr von der Kernenergie, die nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima beschlossen wurde. Dazu kommen höhere Erzeugungskosten sowie höhere staatliche Abgaben, die innerhalb der letzten Jahre deutlich gestiegen sind. Hierzu gehört unter anderem die Anhebung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 % zum ersten Januar 2007. Seit 2012 fällt zudem die Umlage aus der Stromnetzentgeltverordnung und seit 2013 die Offshore-Haftungsumlage an. Beide Umlagen haben zu einer Erhöhung des Strompreises pro kWh geführt. Die jährliche Erhöhung der Netznutzungsgebühren trägt ebenso zu einer Preiserhöhung bei.
Wie bereits angekündigt, ist die staatliche EEG-Umlage zum 01. Juli 2022 weggefallen. Das heißt jedoch nicht, dass die Strompreise fallen. Die Energie-Krise ist da, so dass die Stromanbieter dazu gezwungen sind, die Preise stetig den aktuellen Bedingungen (hoher Wettbewerb, Anstieg der Beschaffungskosten etc.) anzupassen.
Im Jahr 2023 wird weiterhin viele Strompreiserhöhungen geben, so dass die kWh-Strom in 2023 weiter ansteigen wird. Die neue Strompreisbremse kann die Preisentwicklung noch verschärfen, da der Staat ab März 2023 und rückwirkend zum Februar 2023 die Stromkosten über 40 Cent pro kWh übernimmt. Dabei findet ein Vorjahresverbrauch von 80 % Berücksichtigung.
Im Weiteren sind die Folgen der Corona-Pandemie und der Ausbruch des Ukraine-Krieges starke Kostentreiber.
Wieviel Sie wirklich pro kWh Strom bezahlen, erfahren Sie auf Ihrer jährlichen Stromrechnung. Neben den Angaben zu Zählernummer und Zählerstand finden Sie hier Ihren exakten Stromverbrauch. Dieser dient als Basis zur Berechnung der Stromkosten, die sich aus dem Preis pro kWh und der Anzahl verbrauchter Kilowattstunden ergeben. Dabei sind sämtliche Arbeitspreise und Grundpreise in Euro bzw. Cent pro kWh auf der Rechnung angegeben.
Der Grundpreis bleibt in der Regel gleich, während sich der Arbeitspreis mit der Anpassung von Gebühren und staatlichen Abgaben stetig ändert. Gerade wenn Sie viel Strom verbrauchen, profitieren Sie von einem niedrigen Arbeitspreis pro kWh Strom. Denn dieser macht sich auch auf Ihrer Stromrechnung bemerkbar. Sind Sie der Meinung, dass Sie zu viel für Ihren Strom bezahlen, haben Sie nur zwei Möglichkeiten. Sie können Ihren Stromverbrauch der Umwelt zuliebe reduzieren oder einfach Ihren Stromanbieter wechseln.
Reagieren Sie auf Strompreiserhöhungen und kündigen Sie Ihren aktuellen Stromanbieter. Doch bevor Sie das tun, sollten Sie sich in einem transparenten und kostenlosen Stromvergleich über mögliche Einsparungspotentiale informieren. Oft werben Stromversorger mit Boni wie Preisnachlässen, die hohe Ersparnisse versprechen.
Darüber hinaus können Sie die Stromkosten auf Ihrer Jahresrechnung auch durch einen geringeren Stromverbrauch senken. Nutzen Sie z. B. LED-Lampen und Elektrogeräte mit geringer Wattleistung, so dass Ihr Strompreis pro verbrauchte Kilowattstunde nicht zu hoch ausfällt. Energieeffiziente Neugeräte sind mit Anschaffungskosten verbunden. Diese können sich jedoch bereits nach wenigen Jahren amortisieren.
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