Die Stromkosten steigen jährlich um durchschnittlich 6 %, so dass Sie auch im Jahr 2022 mit höheren Kosten rechnen müssen. Vergleichen wir die Stromkosten der letzten Jahre so fällt auf, dass die Strompreise von 2010 bis 2021 um ca. 40 % gestiegen sind. Und dabei haben Sie nicht eine Kilowattstunde mehr an Strom verbraucht. Für einen Großteil der Kosten ist der deutsche Staat verantwortlich, der sich als wahrer Preistreiber zeigt. So machen die Gesamtkosten für Steuern, Umlagen und Abgaben heute über 50 % des Strompreises aus. Dieser setzt sich im Detail aus den folgenden Kostenfaktoren zusammen:
Während die Kosten für Vertrieb und Beschaffung mit ca. 7 Cent pro kWh in den letzten 10 Jahren nahezu konstant geblieben sind*, gab es bei den Netzentgelten sowie Steuern, Abgaben und Umlagen einen deutlichen Preisanstieg im Stromkosten Vergleich. Der staatliche Anteil ist um über 60 % gestiegen und die Kosten für die Netzentgelte um gute 25%. Der Preistrend kennt nur eine Richtung: Die Kosten steigen und steigen, so dass wir in Deutschland heute die höchsten Strompreise in Europa zahlen. Doch was können wir dagegen tun? Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten:
*Update: Mit dem Ausbruch der Ukraine-Krieges im Februar 2022 sind die Kosten für den Vertrieb und die Beschaffung sprunghaft von 7,93 Cent pro kWh auf 14,46 Cent pro kWh angestiegen. Die Kosten haben sich aufgrund der allgemeinen Energieknappheit und dem damit verbundenen starken Anstieg der Börsenstrompreise nahezu verdoppelt.
Der Stromkostenrechner hilft Ihnen dabei einen günstigen Stromtarif für Ihren Heimanschluss zu finden. Da der hohe Wettbewerb zwischen den Stromanbietern für gute Effektivpreise sorgt, sind mit einem jährlichen Stromanbieterwechsel Ersparnisse von bis zu mehreren Hundert Euro möglich. Das liegt vor allem daran, dass Wechsel- und Cashback-Prämien in den monatlichen Abschlag einbezogen werden. Die ermittelten Preise sind folglich Effektivpreise.
Sie können Ihre Tarifauswahl zudem mit zusätzlichen Einstellungs-Möglichkeiten eingrenzen. Dazu gehören zum Beispiel folgende Auswahl- und Filter-Optionen:
Ihr durchschnittlicher Jahresverbrauch hängt von der Personenanzahl in Ihrem Haushalt, den genutzten Haushaltsgeräten und Ihrer Wohnungsgröße ab. Mittels einer einfachen Formel können Sie Ihren durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch wie folgt berechnen:
Alternativ können Sie sich auch an folgenden Durchschnittswerten orientieren:
Die Werte für den 3-Personen-Haushalt berücksichtigen zwei erwachsene Personen und ein Kind. Die Werte für den 4-Personen-Haushalt berücksichtigen hingegen zwei Erwachsene und zwei Kinder, so dass es sich hierbei um den jährlichen Stromverbrauch einer klassischen Familie in Deutschland handelt.
Die Berechnung der Stromkosten erfolgt stets in kWh bzw. Kilowattstunden. Die Einheit Kilowattstunde steht für den Verbrauch elektrischer Energie und bildet daher die Grundlage für jede Stromrechnung. Dabei kann jedem Haushaltsgerät ein bestimmter Stromverbrauch in kWh zugeordnet werden. Wie hoch der Verbrauch tatsächlich ist, hängt jedoch vom jeweiligen Haushaltsgerät ab.
Ausgehend von einem kWh-Preis von ca. 32 Cent sparen Sie somit mindestens 16 € pro Jahr, wenn Sie sich für den Kauf einer energieeffizienten Waschmaschine entscheiden. Gleiches gilt im Übrigen auch für Ihren Kühlschrank und Ihren Wäschetrockner, der je nach Gebrauch bis zu 440 kWh pro Jahr erfordert. Noch teurer ist allerdings die Verwendung eines Durchlauferhitzers. Dieser ist für die Warmwasseraufbereitung zuständig und verbraucht durchschnittlich 1.100 kWh pro Jahr.
Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf deren Energieeffizienzklasse sowie auf die Gerätegröße, die sich an Ihrem Bedarf orientieren sollte. So ist für einen Singlehaushalt z. B. ein kleinerer Kühlschrank ausreichend. Haben Sie ein TV-Gerät, einen Receiver oder eine Kaffeemaschine, befinden sich diese bei Nicht-Nutzung häufig im Stand-By-Modus. Das heißt, die Geräte verbrauchen Strom. Wir empfehlen Ihnen, die Geräte richtig auszuschalten und ggf. eine abschaltbare Steckdosenleiste zu verwenden.
Wie bereits eingangs erwähnt, hilft Ihnen ein Stromkostenrechner bzw. Stromkostenvergleich beim Senken Ihrer jährlichen Kosten. Dieser unterstützt Sie bei der Suche nach einem günstigen Stromtarif. Ziel soll es sein, dass Sie nach einem Anbieterwechsel weniger für Ihren Strom bezahlen als vor dem Wechsel. Das macht z. B. auch dann Sinn, wenn Ihr aktueller Stromanbieter die Preise erhöht bzw. die Kosten für staatliche Umlagen und Abgaben steigen. Machen Sie in diesem Fall ruhig von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch und sparen Sie bares Geld. Die Stromanbieter tun einiges dafür um Sie als Neukunden zu gewinnen. So gibt es attraktive Prämien und Cashback-Angebote, die bei einem Stromanbieter- und Tarifwechsel eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro pro Jahr ermöglichen.
In Deutschland liegen die durchschnittlichen Preise pro kWh in 2020 bei ca. 32 Cent. Im Jahr 2000 lag der Wert noch bei rund 14 Cent. Die Gründe für den deutlichen Anstieg sind hauptsächlich höhere Netzentgelte sowie staatliche Abgaben. So wurde die EEG-Umlage im Jahr 2000 offiziell beschlossen. Diese lag im Jahr 2003 bei 0,41 Cent pro kWh und betrug im Jahr 2020 ganze 6,765 Cent pro kWh.
Aufgrund der starken Erhöhung der Strom Beschaffungs- und Vertriebskosten hat die Bundesregierung die EEG-Umlage zum 01. Juli 2022 abgeschafft. Damit werden die Haushalte zumindest teilweise entlastet, auch wenn ein weiterer Strompreisanstieg als Folge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges wahrscheinlich ist.
Wenn Sie zur Miete wohnen, ist Ihnen in der jährlichen Nebenkostenabrechnung sicherlich der Kostenpunkt Allgemeinstrom aufgefallen. Dabei handelt es sich um Stromkosten, die für allgemein genutzte Bereiche aufgewendet werden. Dazu gehören beispielsweise die Beleuchtung von Kellerräumen, Treppenhäusern und Außenanlagen in einem Mietshaus.