Die Strompreisentwicklung kennt seit Jahren nur einen Weg, so dass die Preise steigen und steigen. Schon heute zahlen wir in Deutschland mit 37,30 Cent pro kWh die höchsten Strompreise in Europa (Stand: Juli 2022). Doch leider wird der Strom im Jahr 2023 noch einmal deutlich teurer. Die jüngsten Preisentwicklungen zeigen einen Anstieg von weiteren Anstieg von bis zu 100 %. Für diese Entwicklung sind jedoch nicht nur die örtlichen Stromanbieter verantwortlich, da hauptsächlich die Energiekrise und die Steuern und Abgaben die Preise in die Höhe treiben.
Die größte Verantwortung für die stetige Preiserhöhung trägt der deutsche Staat. Dank regelmäßiger Steuererhöhungen sowie neuer Abgaben hat sich der staatliche Anteil an den Stromkosten von etwa 25 Prozent im Jahr 1998 auf mehr als 54 Prozent in 2018 erhöht. Damit entfielen mehr als die Hälfte Ihrer Stromkosten auf staatliche Abgaben und Umlagen. Dazu gehörten u. a.:
Die EEG-Umlage wurde im Jahr 2010 eingeführt und dient der Förderung und Produktion erneuerbarer Energien. Im Jahr 2010 lag die Umlage bei lediglich 2,05 Cent pro kWh. Im Jahr 2017 wurde mit 6,88 Cent pro kWh ein neuer Höchstwert erreicht, der mit 6,756 Cent im Jahr 2020 nicht überschritten wurde. Insgesamt war die Entwicklung der EEG-Umlage recht eindeutig, wobei eine staatliche Absenkung der Umlage erfolgen musste. Aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges sind die Vertriebs- und Beschaffungskosten für Energie extrem angestiegen (von ca. 8 Cent auf 14 Cent pro kWh). Diese Entwicklung hat Bundesregierung dazu veranlasst, die EEG-Umlage zum 01. Juli 2022 abzuschaffen, um die Haushalte von den stark steigenden Strompreisen zu entlasten bzw. die Preiserhöhungen abzumildern.
Die Stromsteuer gibt es seit dem Jahr 1999 und hat ebenfalls die Förderung erneuerbarer Energien als Grundlage. Daher wird Sie häufig auch als Ökosteuer bezeichnet. Seit dem Jahr 2003 beträgt die Stromsteuer 2,05 Cent pro kWh und gilt für alle Privathaushalte. Unternehmen haben die Möglichkeit, sich von der Stromsteuer befreien zu lassen.
Die Mehrwertsteuer wurde bereits im Jahr 1968 eingeführt und wird seither in regelmäßigen Abständen erhöht. Die letzte Erhöhung gab es im Jahr 2007, als die Steuer von 16 auf 19 % angehoben wurde. Dies hat sich auch auf den Strompreis ausgewirkt. Dabei ist zu beachten, dass die Mehrwertsteuer auch auf die EEG-Umlage und Stromsteuer anfällt. Für Sie als Verbraucher bedeutet das eine doppelte Steuerlast, die sich negativ auf die Strompreisentwicklung in Deutschland auswirkt.
Seit dem Jahr 2000 hat sich der durchschnittliche Strompreis pro kWh von 13,94 Cent/kWh auf 29,42 Cent/kWh in 2018 deutlich erhöht. Somit sind die Stromkosten eines deutschen Privathaushalts im Durchschnitt jährlich um etwa 6 Prozent angestiegen. Maßgebliche Faktoren für die Preissteigerung waren höhere Steuern. Für das Jahr 2021 wurde ein durchschnittlicher Strompreis von ca. 32 Cent pro kWh berechnet. Das ist eine Rekord-Entwicklung.
Dabei sorgten vor allem die Einführung der Ökosteuer, die EEG-Umlage und der Anstieg der Vertriebs- und Beschaffungskosten für einen kontinuierlichen Preisanstieg. Eine Entlastung der privaten Haushalte erfolgte zum 01. Juli 2022 mit der Abschaffung der EEG-Umlage. Das heißt, dass sich die staatlichen Abgaben um ca. 3,72 pro kWh reduzieren. Gleichzeitig steigen jedoch die Kosten für den Vertrieb und die Beschaffung von Strom. Diese Kosten geben die Stromanbieter an ihre Kunden weiter.
Zudem haben die Abschaffung fossiler Brennstoffe und der stufenweise Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 ihren Preis. Diesen haben Sie als Verbraucher zu bezahlen. Das Ziel ist eine umweltverträgliche Gesamtlösung, die vor allem durch die Förderung von Ökostrom umgesetzt wird. Der massive Ausbau erneuerbarer Energien steht bevor. Den Preis hierfür zahlen die Verbraucher.
Die Preise sind zum 01. Januar 2019 um gut 1 Cent pro verbrauchter kWh angestiegen. Wesentliche Kostenfaktoren waren gestiegene Netzentgelte und Erzeugerpreise. Doch auch unabhängig davon, ob die Stromanbieter den Strom zu günstigen Konditionen auf der Strombörse in Leipzig erwerben, steigen die Preise an. Die Leidtragenden sind die Verbraucher.
Im Jahr 2018 gab es seit langen wieder einmal eine kleine Entlastung in der Strompreisentwicklung. Das lag u. a. an der Senkung der EEG-Umlage, so dass auch eine geringere Mehrwertsteuer anfiel. Dafür sind die Kosten für die Beschaffung und den Vertrieb von Strom etwas gestiegen. Die Netzentgelte waren hingegen entspannt.
Zu Beginn des Jahres 2017 stiegen die Strompreise bei den meisten Anbietern deutlich an. Von der Preisentwicklung waren insgesamt etwa 16 Millionen Haushalte in Deutschland betroffen. Im Durchschnitt stiegen die Strompreise im Jahr 2017 um ca. 3,5 Prozent. Die Kosten für eine Kilowattstunde Strom lagen bei rund 29,2 Cent. Davon entfielen 6,880 Cent pro kWh auf die EEG-Umlage.
Im Jahr 2016 lag der durchschnittliche Strompreis bei 28,69 Cent. Damit war er im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken, denn in 2015 lag der Strompreis bei 28,81 Cent/kWh. Als Hauptursache für den minimalen Preisrückgang wurden insbesondere günstige Großhandelspreise an der Strombörse sowie die leichte Senkung der EEG-Umlage um 0,07 Cent/kWh angesehen. Der Anteil an Steuern und Abgaben lag in diesem Jahr bereits bei etwa 51,8 Prozent.
Die Stromanbieter sind dazu verpflichtet, Sie rechtzeitig über anstehende Preiserhöhungen zu informieren. Wenn Sie eine entsprechen Ankündigung erhalten haben, können Sie von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. In der Regel beträgt die Kündigungsfrist zwei Wochen und schon können Sie zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Die kurze Kündigungsfrist ist im Übrigen auch gültig, wenn Sie noch beim Grundversorger sind.
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Die Höhe der Ersparnis ist von Ihrem aktuellen Tarif abhängig. Dabei tritt die Ersparnis selbst dann ein, wenn Sie im Folgejahr keinen höheren Strompreis bezahlen. Dies erreichen Sie vor allem dann, wenn Sie jährlich kündigen und von günstigen Prämien und Cashback-Angeboten der Anbieter profitieren. Diese gibt es vor allem für Neukunden, so dass je nach Tarif eine Ersparnis von bis zu mehreren Hundert Euro im Jahr möglich ist. Dabei kommen über die Jahre hinweg schnell mehrere Tausend Euro zusammen. Ein Wechsel kann sich also lohnen. Dieser ist sehr einfach und dauert in der Regel nur wenige Minuten.