Möchten Sie Ihren individuellen Gasverbrauch berechnen, werfen Sie einfach einen Blick auf Ihren analogen bzw. digitalen Gaszähler. Dieser befindet sich regulär im Keller bzw. Erdgeschoss eines Wohn- oder Mietshauses und ermöglicht Ihnen die exakte Berechnung Ihrer Verbrauchswerte. Diese Angaben finden Sie jedoch auch in Ihrer Gasrechnung bzw. Nebenkostenabrechnung Ihres Vermieters wieder. Die Abrechnung erfolgt regulär zum Ende einer Verbrauchsperiode und berücksichtigt sämtliche Kosten für Ihren Gasbedarf. Dabei orientiert sich Ihr persönlicher Gasverbrauch an der Anzahl der Personen, die in Ihrem Haushalt leben. Nähere Informationen hierzu finden Sie im folgenden Ratgeber-Artikel zum Thema Gas- bzw. Energieverbrauch. Im Weiteren erfahren Sie, wie Sie Ihren Verbrauch senken und was Sie tun können, wenn Ihr Gasverbrauch zu hoch ist.
Der durchschnittliche Verbrauch liegt zwischen 15 und 20 Kubikmeter Gas (m³) pro Quadratmeter Wohnfläche (m²) und ist demnach abhängig von der Größe und Höhe Ihres Haushaltes. Für unsere Gaskosten-Berechnung verwenden wir dabei die folgenden Standardwerte pro Jahr:
Die Berechnung Ihrer Gasverbrauches in kWh ist ganz einfach. Wir möchten Ihnen diese an dem folgenden Beispiel verdeutlichen. Bei einer Wohnungsgröße von ca. 70 m² und einem Gasverbrauch von ca. 17,5 m³ pro m² ergibt das einen Jahresverbrauch von 1.225 m³. Für die weitere Umrechnung Ihres Gasverbrauches können Sie den Brennwert 8,0 und die Zustandszahl 0,95 verwenden. Folglich multiplizieren Sie den Verbrauch für 1.225 m³ x 8,0 x 0,95 und erhalten einen Wert von 9.310 Kilowattstunden pro Jahr. Beachten Sie, dass dies nur eine Beispielrechnung ist und die Werte durchaus abweichen können. So ergibt sich auf der Grundlage der obigen Rechnung bei einer 50 m² Wohnung ein Verbrauch von über 6.000 kWh pro Jahr. Die exakten Verbrauchswerte sind letztlich davon abhängig, wie viel, wie oft und wie lange Sie heizen bzw. wie viel Warmwasser Sie benötigen.
Der Brennwert bemisst den Energiegehalt, der für ein Kubikmeter Gas verbraucht wird. Das heißt, dass sich der Brennwert von Monat zu Monat unterscheidet, da dieser von der Nutzungsintensität der Heizung und des Warmwassers abhängt. Die Zustandszahl ergibt sich hingegen u. a. aus dem vorhandenen Luftdruck und der vorliegenden Gastemperatur, so dass hier die physischen Gaseigenschaften eine entscheidende Rolle spielen.
Für eine Person in einer kleinen Wohnung mit 50 qm Wohnfläche ist ein Jahresverbrauch zwischen 5.000 und 10.000 kWh ein gängiger Wert. Sie können diesen Wert unter 5.000 kWh pro Jahr senken, wenn Sie in einem sogenannten Passivhaus (energieschonendes Baukonzept) leben oder allgemein ein energieeffizientes und umweltfreundliches Objekt bzw. Haus bewohnen.
Größere Haushalte für Familien von vier Personen und mehr verbrauchen regulär zwischen 10.000 und 20.000 kWh pro Jahr. Auch hier können Sie Ihren Gasverbrauch senken, wenn Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung eine energieeffiziente Passiv-Bauweise berücksichtigt. Die genannten Verbrauchswerte gelten allein für Gas als Heizträger. Wenn Sie zusätzlich Ihr Warm- bzw. Heißwasser mit Gas aufwärmen möchten, sollten Sie mit einem zusätzlichen Verbrauch von 1.000 kWh pro Jahr rechnen.
Da die durchschnittlichen Verbrauchswerte von vielen Faktoren abhängen, ist es nicht ganz so einfach, einen pauschalen Gasverbrauch pro Person im Haushalt festzulegen. So ist ein Verbrauch von 5.000 bis 10.000 kWh pro Person vollkommen normal. Mit jeder weiteren Person im Haus kommen 1.000 bis 2.000 kWh hinzu. Der Grund hierfür ist, dass Ihre Wohnräume unabhängig von einer oder mehreren Personen im Haushalt beheizt werden müssen. Dabei macht sich ein erhöhter Verbrauch besonders bei Familien mit Kindern bemerkbar. Das liegt daran, dass für die durchgängige Beheizung von Kinderzimmern spürbare Zusatzkosten pro Haushalt anfallen.
Darüber hinaus steigt mit der Anzahl der Personen im Haushalt auch der Warmwasserverbrauch an, was ebenfalls zusätzliche Gaskosten verursacht. Zusammenfassend können Sie die folgenden Gasverbrauchswerte als Orientierungshilfe ansehen:
Auf der Grundlage der angegebenen Verbrauchswerte können Sie die Gaskosten pro Person im Haushalt ganz einfach berechnen. Ausgehend von einem durchschnittlichen Gaspreis von ca. 6 Cent pro kWh und einem Verbrauch von 7.500 kWh für eine Person, 9.000 kWh für zwei Personen, 10.500 kWh für drei Personen und 12.000 kWh für 4 Personen ergibt sich die folgende Rechnung. Die Kosten für eine Person liegen bei 450 Euro im Jahr. Zwei Personen zahlen ca. 630 Euro pro Jahr, wobei pro Person jetzt nur noch 315 Euro anfallen. Bei drei Personen im Haushalt liegen die Kosten bei 210 Euro pro Person und bei vier Personen im Haushalt ca. 180 Euro pro Person.
Eine Besonderheit bei der Berechnung des Gasverbrauches ist, dass der Verbrauch zunächst in der Anzahl beheizter Kubikmeter Wohnfläche berechnet wird. Um den Energieverbrauch mit anderen Energieträgern wie z. B. Strom vergleichbar zu machen, ist daher die Umrechnung in Kilowattstunden ein sinnvolles Vorgehen. Beachten Sie bitte, dass viele Gasvergleichsrechner im Internet eine Verbrauchsangabe in kWh voraussetzen. Dies tritt auch auf den Gasvergleich von BILLIGER-STROM.com zu.
Ein hoher Gasverbrauch kann viele Gründe haben. Dazu gehört allem voran das unnötige Heizen in kaum genutzten Räumen. Dies betrifft z. B. das Heizen in den Nachtstunden sowie bei genereller Abwesenheit (bei Ausübung der täglichen Arbeit, Urlaub etc.). Zudem sind schlecht isolierte Fenster und eine fehlende Wärmedämmung typische Gründe für einen hohen Verbrauch. Da sich der Gasverbrauch auch an der Warmwassernutzung orientiert, sollten Sie zudem darauf achten, dass Sie nicht zu lange duschen.
Ist Ihre Gasheizung über 20 Jahre alt? Dann kann auch das eine Ursache für einen hohen Gasverbrauch sein. Moderne Heizungsanlagen arbeiten deutlich energieeffizienter. Das liegt u. a. an der Durchführung eines hydraulischen Abgleiches, der die optimale Verteilung der Warmwasser-Menge einer Gasheizung regelt bzw. abgleicht.
Wenn Sie Ihren Gasverbrauch senken möchten, sollten Sie zunächst in Erfahrung bringen, wie viel Gas Sie aktuell verbrauchen und dazu sämtliche Gasverbrauchsgeräte (Heizungen etc.) erfassen. Werfen Sie in regelmäßigen Abständen einen Blick auf Ihre durchschnittlichen Verbrauchswerte. Schauen Sie beispielsweise in monatlichen Abständen auf Ihren Gaszähler und berechnen Sie die jeweilige Differenz. Beachten Sie jedoch, dass Ihr Heizverhalten vor allem von den Außentemperaturen abhängt. Eine Vergleichbarkeit der Monatswerte ist demnach nur gegeben, wenn wir von ähnlichen Temperaturen ausgehen.
Sie können Ihr Heizverhalten aktiv beeinflussen, indem Sie die Raumtemperatur optimal regeln. Eine Raumtemperatur von 21 Grad Celsius ist vollkommen ausreichend. Zudem können Sie auch die Vorlauftemperatur beim Warmwasser etwas niedriger einstellen. Darüber hinaus können Sie Ihre Heizkosten senken, wenn Sie Ihre beheizten Wohnräume mindestens zwei Mal am Tag lüften sowie Maßnahmen zur Sanierung und Isolierung Ihres Wohnraumes vornehmen.
Sind Ihre Gaskosten generell zu hoch, sollten Sie darüber nachdenken, Ihren Gasversorger zu wechseln. Vergleichen Sie hierzu die Gaspreise der Anbieter und entscheiden Sie sich für einen Tarif, der Ihren Bedürfnissen entspricht. Dank der Inanspruchnahme von Prämien und Neukundenrabatten sind bei einem Wechsel des Gasanbieters Ersparnisse von mehreren Hundert Euro im Jahr möglich. Die unterbrechungsfreie Gasversorgung ist in jedem Fall garantiert.
Die EU und die Deutsche Bundesregierung unter Robert Habeck rufen dazu auf, den Gasverbrauch in Unternehmen und privaten Haushalten um bis zu 15 % zu senken. Demnach sollen sich alle Bürger an den Gassparmaßnahmen beteiligen. Hintergrund ist eine mögliche Gasmängellage, die im Falle eines russischen Gaslieferstopps drohen kann. Sollte kein weiteres Gas nach Deutschland strömen, besteht eine ernste Gefahr einer Gasknappheit. Gaslieferungen aus Skandinavien reichen bisher nicht aus, um die deutschen Speicher zu füllen. Daher gilt der Aufruf an alle Verbraucher Energie einzusparen und den Gasverbrauch in Deutschland zu senken.