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Gaspreiserhöhung erhalten - Was tun?

Auf eine Gaspreiserhöhung 2022 folgt die nächste. Während die Gaspreise in den Jahren 2012 bis 2020 kaum erhöht wurden, erfolgte im Januar 2021 die erste große Gaspreiserhöhung in Deutschland. Dem schlossen sich hunderte Gasanbieter und Stadtwerke an. Grund hierfür ist u. a. die Einführung eines CO2-Preises. Dieser lag im Jahr 2022 bei 25 Euro pro verbrauchter Tonne Kohlendioxid.

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Preiserhöhung auf Grund eines neuen Wirtschaftsaufschwungs und hoher Nachfrage

Der Ausbruch der Corona-Pandemie im Januar 2020 hat die Gaspreise in Deutschland, Europa und der Welt fallen lassen. Im Zuge von Lockdown und Kurzarbeit, sank die Gasnachfrage erheblich. Diese Entwicklung sollte sich mit einem neuen Wirtschaftsaufschwung ändern. Problem war nur, dass die deutschen Gasspeicher im Frühjahr 2021 kaum noch befüllt waren und die Gasnachfrage mit dem Abschwellen der Corona-Winter-Welle stark zunahm. Das gilt auch für die Gasnachfrage aus der Volksrepublik China. Das heißt, dass die Nachfrage nach günstigem Gas spätestens im Sommer 2021 das Angebot überschritten hat. Die Börsenhandelspreise zogen kräftig an und führten bereits im November 2021 zu Inflationsraten von rund 5 %.

Gründe für Gaspreiserhöhungen

  • Wirtschaftsaufschwung in Folge des Corona-Einbruches
  • leere Gasspeicher bei gleichzeitig hoher Nachfrage (z. B. aus China)
  • Preiserhöhung auf Grund des Ukraine Krieges und Gasknappheit

Preiserhöhung auf Grund des Ukraine-Krieges und damit verbundener Gasknappheit

Die Gaspreiserhöhungen auf dem Weltmarkt sollten sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine noch einmal deutlich verschärfen. So führten EU- und US-Sanktionen im Frühjahr 2022 nicht nur Stilllegung der Gas Pipeline Nord Stream 2, sondern auch zur Drosselung und anschließenden Stilllegung der Gas Pipeline Nord Stream 1. Demnach wurde zunächst die maximale Lieferung unter Vorwand einer ausbleibenden Turbinenwartung auf ca. 20 % der Tagesleistung gedrosselt und die Versorgung dann endgültig eingestellt. Die schrittweise Reduzierung der Fördermenge trieb die Gaspreise an der Energiebörse weiter in die Höhe. Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben sich die Kosten für die Beschaffung und den Vertrieb von Gas von 2,97 Cent pro kWh in 2021 auf ca. 8,67 Cent pro kWh im April 2022 erhöht. Im September lagen die Preise schon bei 10 Cent pro kWh.

Gas-Umlage sollte im Oktober 2022 für weitere Erhöhung der Gaspreise sorgen

Wie die deutsche Bundesregierung am 15. August 2022 bekannt gab, sollten die privaten Haushalte und Unternehmen ab Oktober 2022 eine neue Gas-Umlage in Höhe von 2,419 Cent pro kWh zahlen. Die Erlöse aus der Gas-Umlage sollten dabei den Energieversorgungsunternehmen zugute kommen, die aufgrund der Inflationserhöhung in Höhe von rund 9 % in wirtschaftliche Schieflage geraten sind. Der angegebene Betrag entsprach einer Gaspreiserhöhung von rund 17 %, die jeder Verbraucher in Deutschland zu zahlten hatte. Gründe für die hohen Gaspreise sind die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland und die teure Beschaffung alternativer Gasimporte. So kostet das Gas aus Norwegen und das LNG-Gas aus den USA ca. zehn Mal so viel, wie das günstige Gas aus Russland. An diesen Kosten sollten sich die Verbraucher über die Gas-Umlage beteiligen. Doch es kam anders.

Die Gas-Umlage wurde vor dem Inkrafttreten gestoppt. Stattdessen wurde die Mehrwertsteuer auf Gas bis zum Frühjahr 2024 von 19 % auf 7 % pro kWh gesenkt. Im Weiteren wird eine Gaspreisbremse eingeführt, die ab dem 01. März 2023 gelten soll, um die Bürger und Unternehmen von weiteren Gaspreiserhöhungen zu entlasten.

Gaspreiserhöhung in Deutschland zusammengefasst

Der BDEW gibt für die Jahre 2022 bis 2022 folgende Preissprünge an:

  • 2020: Kosten in Höhe von 5,26 Cent pro kWh
  • 2021: Kosten in Höhe von 6,47 Cent pro kWh
  • 2022: Kosten in Höhe von 13,26 Cent pro kWh (April 2022)

Die Kosten von 13,26 Cent pro kWh erhöhen sich weiter, um die stetigen Gaspreiserhöhungen der Gasanbieter und die Kosten für die neue Gas-Umlage in Höhe von 2,419 Cent pro kWh. Das Gaspreis pro kWh wird sich demnach bei mindestens 16 Cent pro kWh einpendeln. Dies entspricht einer Gaspreiserhöhung in Höhe von ca. 150 % im Vergleich der Jahre 2021 und 2022.

Weitere Gaspreiserhöhungen wahrscheinlich

Unabhängig von steigenden Beschaffungs- und Vertriebskosten erhebt die Bundesregierung künftig eine Gasspeicherumlage, die aller Wahrscheinlichkeit nach zu weiteren Gaspreiserhöhungen führt. Zudem steigt der Preis für die CO2-Steuer am 1. Januar 2024 von 30 Euro pro Tonne CO2 in 2022 auf 35 Euro pro Tonne CO2. Für das Jahr 2023 ist inflationsbedingt keine Erhöhung des CO2-Preises vorgesehen.

Die Bundesnetzagentur hatte unlängst angekündigt, dass sich die Gaspreise in Deutschland verdoppeln und verdreifachen können. Denn es gibt bis heute keine kostengünstige Alternative, um die Gaslieferungen aus Russland zu ersetzen. Darunter leider nicht nur alle Bürger und alle Haushalte in Deutschland, sondern auch zahlreiche Unternehmen, die auf vertretbare Gaspreise angewiesen sind.

Fragen und Antworten für Verbraucher

Wie oft kann mein Gasanbieter die Preise erhöhen?

Die Gasanbieter und Gasversorger haben das Recht, regelmäßige Preisanpassungen durchzusetzen. Hierfür gibt es keine gesetzlichen Regelungen. Klar ist, dass Sie als Kunde im Falle einer Preiserhöhung ein Sonderkündigungsrecht erhalten. Das gilt regulär auch dann, wenn es sich bei der Preiserhöhung um eine Anpassung staatlicher Gebühren und Abgaben wie z. B. die neue Gas-Umlage ab Oktober 2022 handelt.

Preisgarantie – Kann mein Anbieter die Gaspreise erhöhen?

Tarife mit einer Vollpreisgarantie sind selten, so dass es sich bei Gaspreisgarantien häufig um eingeschränkte Preisgarantien handelt. Das heißt, dass Ihr Gasanbieter die Preise erhöhen kann, sofern sich der Anteil staatlicher Abgaben und Umlagen erhöht. Dies gilt beispielsweise bei der Gas-Umlage und der künftigen Gasspeicher-Umlage. Gleiches gilt für die CO2-Bepreisung, die ebenfalls staatlich veranlasst ist.

Erhalten Sie eine Gaspreiserhöhung trotz gültiger Preisgarantie, so wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Gasanbieter, um das Vorgehen zu besprechen. Hinweise zur Preisgarantie finden Sie regulär in Ihren Vertragsunterlagen und in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) Ihres Anbieters. Im Falle von nicht zu klärenden Preiserhöhungen haben Sie das Recht, sich an die örtlichen Verbraucherzentralen zu wenden.

Was kann ich bei einer Gaspreiserhöhung tun?

Eine Gaspreiserhöhung ermöglicht Ihnen ein Sonderkündigungsrecht. Demnach können Sie Ihren Gasanbieter innerhalb von zwei Wochen nach der Kenntnisnahme der Gaspreiserhöhung schriftlich kündigen. Bedenken Sie jedoch, dass Sie in diesem Fall einen neuen Gasanbieter finden sollten, der günstiger ist als Ihr alter Gasversorger. Nutzen Sie hierfür unseren kostenlosen Gasvergleich auf BILLIGER-STROM.com.